Frankfurter Landstraße wird für drei Jahre eine Baustelle
Im Herbst, vielleicht noch im September, beginnen in der Frankfurter Landstraße die Arbeiten zum zweigleisigen Ausbau der Straßenbahn. Die zentrale Straße in Arheilgen wird bis Ende 2009 Baustelle sein.
Der erste Bauabschnitt, der bis Ende 2008 fertig sein soll, reicht von der Virchowstraße im Süden bis zur Hofgasse in der Arheilger Ortsmitte. Mit einem Kostenaufwand von 14,8 Millionen Euro wird die Straßenbahntrasse der Linien 7 und 8 auf zwei Gleise erweitert.
Damit können die Straßenbahnen künftig alle siebeneinhalb Minuten fahren. Der zweite Bauabschnitt, dessen Fertigstellung Ende 2009 folgt, sieht die Verlängerung der Bahntrasse bis ans Arheilger Ortsende vor.
Oberbürgermeister Walter Hoffmann und der hessische Verkehrs-Staatssekretär Bernd Abeln waren sich gestern einig in der Bedeutung des Projekts. Abeln lobt die Stadt Darmstadt, dass sie an der Straßenbahn als dem Rückgrat des öffentlichen Verkehrssytems festgehalten habe, als andere Städte sich davon trennten.
Nun habe Darmstadt ein leistungsfähiges Verkehrsnetz, das Stück um Stück ausgebaut werde. Hoffmann betonte den städtebaulichen Nutzen für Arheilgen. Sobald die Straßenbahn bis zum Ortsende fertig sei, könne in der Ortsmitte auf dem Gelände der heutigen Wendeschleife ein neuer Supermarkt mit Vollversorgung entstehen – sehr wichtig für die Stärkung des Stadtteilzentrums.
Freilich ist die Frankfurter Landstraße zu schmal, um auf voller Länge einen eigenen Gleiskörper für die Straßenbahn aufzunehmen. Deshalb müssen sich, wie in anderen Stadtteilen auch, Bahn und Autos den Raum teilen. Dass die Straßenbahn dennoch pünktlich ist, dafür soll eine spezielle Signalsteuerung sorgen, die dem öffentlichen Verkehrsmittel immer freie Bahn garantiert.
Der Ausbau beginnt im September mit der Verlängerung der Rechtsabbiegespur von Süden in Richtung Arheilgen um rund hundert Meter. Das soll Rückstaus des Verkehrs in Richtung Virchowstraße und zur Arheilger Umgehungsstraße verhindern.
Durch den Umbau entstehen in der Frankfurter Landstraße 72 neue Parkplätze. Außerdem sollen mehr als 100 Bäume der Straße ihren früheren Alleencharakter zurückgeben.
Große Einigkeit also gestern zwischen Stadt und Land (das den ersten Bauabschnitt mit sieben Millionen Euro mitfinanziert). Im Frühjahr war das noch anders. Da hatte – kurz vor der Kommunalwahl – die Landesregierung mitgeteilt, sie könne keinen Zuschuss bewilligen. Die Unterlagen der Stadt seien fehlerhaft und unvollständig.
Welche Lücken und Fehler dies waren, und warum das Land nun, nach der Wahl, doch zahle, konnte Abeln gestern nicht sagen. Derlei sei keine Seltenheit. „Das klärt man im Einvernehmen.“ Mit Wahlkampf habe das nichts zu tun.
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DIE ARHEILGER ORTSMITTE wird von der großen Wendeschleife der Straßenbahn beherrscht. Wenn deren Gleistrasse bis zum Ortsende verlängert ist, kann hier ab 2009 der dringend nötige Supermarkt entstehen. (Foto: Roman Größer)
