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10.01.2005

Quelle:Darmstädter Echo

Die Odenwaldbahn wird runderneuert

Neue Betreiber haben große Pläne – Mitarbeiter werden gesucht

Mit einem erweiterten Streckennetz, einem neuen Fahrzeugpark und einem neuen Betreiber wird die Odenwaldbahn zum 1. Dezember 2005 runderneuert:

Die 22 Triebwagen des Typs Itino, die den Odenwaldkreis und den südöstlichen Landkreis Darmstadt-Dieburg mit Darmstadt und künftig auch direkt mit Frankfurt verbinden, bewegt dann ein Konsortium aus der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und der Rurtalbahn Düren.

Mit der Bekanntgabe der beiden Partner hat der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) am Montag Informationen des „Odenwälder Echo“ aus der Vorwoche bestätigt. Wie in einer Teilauflage berichtet, hatte die Deutsche Bahn als bisheriger Schienenverkehrsversorger der Region ihre Mitarbeiter von dem anstehenden Einschnitt informiert.

Durch den Wegfall des Odenwald-Auftrags verlieren dort etwa 80 Mitarbeiter ihre Aufgabe, wie Pressesprecherin Cornelia Rauchenberger dazu auf Nachfrage ergänzte.

Mit Kündigung indes muss infolge einer gerade erst verlängerten Arbeitsplatz-Sicherungsvereinbarung mit der Eisenbahnergewerkschaft keiner der Odenwälder Kollegen rechnen; Versetzungen und Tätigkeits-Änderungen aber seien unumgänglich.

Umgekehrt haben die künftigen Betreiber gegenüber dem ECHO die Ausschreibung neuer Stellen angekündigt. „Allein mit unserem Personalstamm lässt sich die Leistung im Odenwald nicht erbringen“, sagte dazu VGF-Sprecher Bernd Conrads. Den Mitarbeiterbedarf für die Odenwaldstrecke bezifferte er auf etwa 30 Triebwagenfahrer und acht Zugbegleiter.

Die Bedienung der Leittechnik und – soweit noch vorhanden – der Bahnhöfe bleiben dabei als Infrastruktur-Aufgaben weiter bei der Bahn. Anders verhält es sich mit der Fahrzeugwartung, für die VGF und Rurtalbahn die Führung einer eigenständigen Werkstatt anstreben. Diese Arbeit ginge dann dem bisher auch mit den Odenwälder Lokomotiven und Triebwagen beschäftigten Instandsetzungswerk in Darmstadt verloren, was dort einen Stellenabbau nach sich zöge.

Als Motiv für den Einstieg des Frankfurter Betriebs in die Odenwaldbahn nannte Bernd Conrads den Ehrgeiz seines Unternehmens, sich zu einem regionalen Anbieter aller Formen des öffentlichen Nahverkehrs fortzuentwickeln.

Da sein Unternehmen bisher nicht über Eisenbahn-Erfahrung verfügt, hat es sich als Partner die Rurtalbahn ins Boot geholt, unter deren Regie in Düren eine Regionalbahn fährt.

Wie Geschäftsführer Peter Nießen sagte, haben absehbare „Synergieeffekte“ aus dem Zusammenwirken der Unternehmen die Odenwaldbahn für seinen Betrieb so interessant gemacht: „Unsere Kenntnisse und Tätigkeiten in der Triebwagenführer-Ausbildung, mit der Fahrdienst-Logistik oder dem Umgang mit den Fahrzeugen können wir dann sowohl bei uns als auch im Odenwald nutzen.“

Für die weit vom Stammsitz entfernte Zweitstrecke werde das Unternehmen einen Sonderbeauftragten benennen und auch ein Lokalbüro gründen, über dessen Sitz noch nicht entschieden sei.

Den Zuschlag erhalten haben Verkehrsgesellschaft Frankfurt und Rurtalbahn, weil sie – so der Rhein-Main-Verkehrsverbund in einer Mitteilung – „in der geforderten Qualität das wirtschaftlich günstigste Angebot vorgelegt hatten“.

Unter anderem umfasst dies eine Steigerung der jährlich gefahrenen Zugkilometer von zurzeit 1,48 Millionen auf zunächst 1,84 und ab Ende 2007 sogar auf 1,97 Millionen.

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