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22.02.2005

Quelle:Darmstädter Echo

Zu spät zur Schule und zur Arbeit

„Viele Pendler erreichen ihre Züge in Darmstadt nicht mehr“

Seit Mitte Dezember herrscht Unmut bei Mühltaler Schülern, Eltern und Berufstätigen. Seit dem Fahrplanwechsel der Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) habe sich nach Aussage Betroffener die Situation im öffentlichen Personennahverkehr für viele verschlechtert.

Die Verbindungen vom Böllenfalltor mit dem N-Bus über Trautheim nach Nieder-Ramstadt und mit dem NE-Bus über Traisa nach Eberstadt oder Neutsch sind vom 15-Minuten-Takt auf den halbstündigen verringert worden. Die Folge: überfüllte Busse morgens und nach Schulschluss.

„Der NE-Bus kommt morgens bereits voll mit Frankenhäuser und Waschenbacher Kindern in Traisa an“, klagt Christiane Krämer, Ortsvorsteherin von Traisa. „Manche Busse lassen deshalb die Traisaer Schüler an der Haltestelle stehen. Dann müssen diese zum O-Bus an die Hauptstraße laufen oder Eltern sie mit dem Auto fahren.“

Auch der Anschluss an den R-Bus am Böllenfalltor klappe vielfach nicht. Schüler, die schwer erreichbare Schulen wie die Marienhöhe oder die Freie Christliche Schule besuchten, müssten viel früher losfahren.

Der Rückweg nach Mühltal sei laut Krämer ebenso schwierig. „Der NE-Bus fährt, weil er bereits voll ist, oft los, bevor die Straßenbahnlinie 9 ankommt“, sagt die Traisaer Ortsvorsteherin.

Auch berufstätige Frühfahrer aus Traisa seien betroffen: Weil der Bus um 6.19 Uhr jetzt eine halbe Stunde später abfahre, kämen viele zu spät zur Arbeit oder erreichten Anschlusszüge am Darmstädter Hauptbahnhof nicht.

Der Traisaer Ortsbeirat fordert daher wieder den frühen Bus um 5.45 Uhr, einen zusätzlichen Schulbus am Morgen sowie den 15-Minuten-Takt. Dafür könne der 21-Uhr-Bus unter der Woche wegfallen, da dieser oft leer sei.

Auch die etwa 70 Mühltaler Schüler der Eberstädter Gutenbergschule hätten durch den Fahrplanwechsel Nachteile. Nach Auskunft von Beate Krämer, Mutter einer Gutenbergschülerin, erreichten sie zur zweiten Stunde und nach der fünften Stunde nur mit langen Wartezeiten oder einer umständlichen Verbindung über die Stadt ihr Ziel.

„Dieses Problem können wir im laufenden Jahr nicht lösen, es betrifft ja auch nicht die Massen“, sagt Matthias Altenhein, Geschäftsführer der Dadina. „Priorität hat bei uns die Beförderung zur ersten und nach der sechsten Schulstunde – der kommen wir nach.“

Die Möglichkeit, nach Schulschluss um 13.30 Uhr einen zusätzlichen Bus vom Böllenfalltor nach Traisa einzusetzen, werde zurzeit geprüft. Den 30-Minuten-Takt wieder zu verkürzen, sei jedoch nicht möglich. „Für die Ortsgröße von Traisa ist eine Beförderung in diesem Rhythmus angemessen“, so Altenhein.

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