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21.04.2007

Quelle:Darmstädter Echo

Mühltal will Bussen Vorrang geben

Verkehr: Gemeinde will geplante Ampelschaltung möglichst schnell umsetzen – Zusätzlich Radweg entlang der B 449

MÜHLTAL. Pendlern bietet sich werktags häufig das gleiche Bild. Regelmäßig stehen sie auf der Bundesstraße 449 zwischen Mühltal und Darmstadt im Stau. Morgens in Richtung Böllenfalltor, abends in der Gegenrichtung. Darin stecken auch die Linienbusse fest. Seit Jahren ist Abhilfe geplant. Zwischen ÖPNV-Drehscheibe am Böllenfalltor und dem Mühltaler Ortsteil Trautheim soll eine Busspur eingerichtet werden. Vorrangschaltungen an Ampeln sollen im weiteren Verlauf der Bundesstraße nach Ober-Ramstadt die Busse schneller voranbringen.
Soweit die Planungen. Ihre Umsetzung wird seit Jahren aufgeschoben, weil die Stadt Darmstadt kein Geld für das Projekt hat. In Mühltal ist indes der Geduldsfaden gerissen. Die Gemeinde will zumindest die Busschaltungen in ihrer Gemarkung einrichten und einen Radweg bauen lassen.

Auf 2,15 Millionen Euro schätzt die Darmstadt-Dieburger Nahverkehrsorganisation (Dadina) die Kosten für Busspur und Ampelschaltungen. Weil durch den zusätzlichen Fahrtweg für Busse der asphaltierte Randstreifen wegfiele, ist ein separater Rad- und Fußweg entlang der Straße geplant. Da der Bund einen Großteil der Kosten übernimmt, müsste Darmstadt für das Gesamtprojekt 400 000 Euro aufbringen. „Wir stehen hinter dem Vorhaben. Doch wird in den nächsten beiden Jahren dafür kein Geld da sein“, erklärt Verwaltungssprecher Frank Horneff.

Anders ist die Situation in Mühltal. „Geld steht im Haushalt bereit“, sagt Bürgermeister Gernot Runtsch (SPD). Seit Jahren sind in dem Etat 550 000 Euro ausgewiesen. Davon kann die neue Ampelschaltung bezahlt werden. Runtsch drängt deshalb: „So lange das Geld noch nicht für etwas anderes ausgegeben wird, sollten wir die Pläne umsetzen.“ Vor dem Hintergrund schlägt die Gemeinde vor, zunächst nur die Änderungen auf dem Streckenabschnitt in Mühltal zu realisieren – samt Rad- und Fußweg. In einer zweiten Bauphase könnten Bus- und Radspur zum Böllenfalltor gebaut werden. Dafür hat sich das Gemeindeparlament ausgesprochen.

Ob Mühltals Initiative eine Chance hat, ist offen. „Wir wissen noch nicht, ob die Maßnahme aufgeteilt werden kann“, erklärt Dadina-Geschäftsführer Matthias Altenhein gegenüber dem ECHO. Zu prüfen ist dabei auch, ob es überhaupt sinnvoll ist, nur den Mühltaler Teil des Radwegs zu bauen. Altenhein kündigt dazu Gespräche mit allen Beteiligten an, um zu prüfen, ob eine Teillösung umsetzbar ist und dafür auch Zuschüsse zu bekommen sind. Mühltals Bürgermeister will dies forcieren. Notfalls müsse auch darüber nachgedacht werden, ob Mühltal das Geld nicht vorstrecken könnte und sich später von Land und Bund zurückholt: „Das Projekt ist uns wichtig.“

Werden diese Pläne umgesetzt, muss Mühltal aber im Gemeindehaushalt nachbessern. Denn dort ist nach Angaben des Bürgermeisters noch kein Geld für den Radweg entlang der Bundesstraße 449 bei Trautheim bereitgestellt.

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