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03.06.2005

Quelle:Darmstädter Echo

Rheinland-Pfalz als Vorbild für Hessen?

Maut: Bickenbach wartet auf Fahrverbot für Lkw in der Ortsdurchfahrt

Das Land Rheinland-Pfalz hat jetzt die Schranke zugemacht. Seit dieser Woche dürfen Lastkraftwagen über 7,5 Tonnen die Bundesstraße 9 zwischen Mainz und Worms nicht mehr benutzen, ausgenommen sind nur Fahrzeuge, die aus der Region kommen oder dort ein Ziel anfahren. So soll der sprunghaft gestiegene Schwerlastverkehr auf kostenfreien Ausweichstrecken ausgebremst werden.

Erstmals seit Einführung der Lastwagen-Maut ist damit eine Bundesstraße für den Transitverkehr geschlossen worden. Ein Schritt, der die Bürger an der Bergstraße und entlang der B 26 aufhorchen lässt, die seit Einführung der Maut ebenfalls über eine Zunahme des Schwerverkehrs klagen.

Rheinland-Pfalz als Vorbild gegen die Mautflüchtlinge? Nicht für das hessische Verkehrsministerium: „Wir halten das Vorgehen der Kollegen in Mainz für rechtlich zweifelhaft, wenn auch öffentlichkeitswirksam“, sagt Hans-Peter Stadler, Pressesprecher in Wiesbaden. Außerdem sei nicht die ganze B 9 sondern nur ein Teilstück gesperrt.

In Hessen setze man lieber auf verlässliche Zahlen: „Wir haben zwölf Dauerzählstellen und mobile Zählpunkte eingerichtet, an denen wir den Verkehr monatlich auswerten.“ Auch in Hessen habe man im Januar „einen rapiden Anstieg“ an vielen Messpunkten festgestellt.

„Inzwischen hat sich das aber eingependelt, und nur wenige Strecken verzeichnen noch eine Mehrbelastung.“ Welche das sind, will der Sprecher noch nicht verraten. „Wir werden die Zahlen am Dienstag veröffentlichen und dann auch ins Internet stellen.“

Dann wird Stadler auf Nachfrage doch noch konkret und benennt das Beispiel Bickenbach: „Dort gab es einen Ortstermin im Mai und wir haben festgestellt, dass ein mautverdrängter Verkehr dort nicht stattfindet. Den Effekt gibt es da schlicht nicht.“ Das Problem der Bickenbacher sei vielmehr die enge Ortsdurchfahrt. „Dann empfinden Anwohner jeden Laster als Belastung.“

Für Bickenbach habe man daher eine andere Lösung gefunden. Die Gemeinde erhalte künftig ein Durchfahrtverbot für Lkw, das sei so gut wie beschlossene Sache.

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